Veranstaltungsbericht: Wer fehlt? Digitale Veranstaltung für mehr demokratische Teilhabe

Am 15. Dezember 2021 fand der digitale Jahresabschluss von Gemeinsam Berlin statt. Gemeinsam mit Expert:innen haben wir einen Blick zurückgeworfen. Was ist Gemeinsam Berlin, und was haben wir schon alles unter dem Titel geschafft? Und vor allem: Wo wollen wir 2022 und 2023 hin?

Kinder- und Jugendbeteiligung und Antidiskriminierungsarbeit spielen in der Initiative eine große Rolle. Darum hatten wir Florian und Jeremy von FAKT!, einer Initiative des fez Berlin, eingeladen, uns über ihre Erfahrungen und Engagement im Bereich Kinder- und Beteiligung zu berichten. Sie forderten insbesondere mehr Verbindlichkeit gegenüber jungen Menschen.

Einen weiteren Input lieferte Ouassima Laabich-Mansour. Sie ist Referentin und Expertin in den Themenbereichen Rassismuskritik, Jugendpolitik, Partizipation und soziale Gerechtigkeit und sprach unter dem Titel „Let‘s talk resources and empowerment“. Sie forderte mehr strukturelle Empowermentförderung und hob besonders den Aspekt Powersharing hervor.

Nach diesem Auftakt konnten die Teilnehmenden zwischen drei Workshops wählen:

  1. Wie gestalte ich inklusive Beteiligung mit Stana Schenck (Mitinitiatorin von WirfürVielfalt.de, stattWerkstatt und andersartig-gedenken.de) und einem Erfahrungsbericht von Arthur Hackenthal (Blogger und Aktivist für Chancengerechtigkeit von Menschen mit Behinderung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, lebt mit dem Down-Syndrom). Im Seminar stiegen die Teilnehmenden zunächst allgemein in die Themen der Vielfalt ein: Sie betrachteten das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz und benannten daraufhin benachteiligte Gruppen und Themen der Anti-Diskriminierung. Im nächsten Schritt ging es um Inklusion und Partizipation. Was bedeutet inklusive Beteiligung? Wann handelt es sich um echte Partizipation, wann bloß um Dekoration? Was steht in der UN-Behindertenrechtskonvention zur Teilhabe und Partizipation? Was bedeutet Empowerment konkret, und wie können benachteiligte Menschen gestärkt werden?
  1. Wie begegne ich Diskriminierung und Hass im Netz? Das Training wurde von Karoline Wodara und Philipp Sebeikat, die als freiberufliche politische Bildungsreferent:innen tätig sind, durchgeführt und widmete sich den Fragen: Warum sind Hate Speech und menschenfeindliche Handlungen im Netz ein Problem? Und für wen? Wie kann ich Gegenrede einbringen, und in welchen Situationen lohnt sich das überhaupt? Gemeinsam wurden konkrete Handlungsstrategien für den Umgang mit Abwertung, Hass und Diskriminierung im Internet besprochen und geübt. Dabei ging es neben Wissensvermittlung und Sensibilisierung auch konkret darum, ins Handeln zu kommen. Karoline Wodara und Philipp Sebeikat beschäftigen sich seit vielen Jahren mit Hate Speech und freuten sich, ihre Expertise im Rahmen des Workshops teilen zu können.
  1. Wie kann ich mich engagieren und eigene Themen setzen, beispielsweise in der Schule? Der Workshop wurde von Michael Siegel (Beteiligungsfüchse e.V.) und zwei Kolleg:innen, Freya und Holger, durchgeführt. Er zielte darauf ab, junge Menschen zu motivieren, sich zu beteiligen, sich zu engagieren und somit ihre Umwelt aktiv mitzugestalten. Dazu durchliefen die Teilnehmenden eine Zukunftswerkstatt. Gemeinsam sammelten sie zunächst die Herausforderungen und Probleme, vor denen junge Menschen stehen, wenn sie eigene Themen umsetzen wollen. Darauf folgte die Utopiephase: Hier ging es darum, sich vorzustellen, welche Möglichkeiten zur Beteiligung es idealerweise geben müsste. Diese wurden in einer dritten Phase auf realistische Vorschläge heruntergebrochen. Am Ende wurde so deutlich, welche Ansätze es gibt, Kinder- und Jugendbeteiligung zu stärken.

Wir freuen uns nach diesem spannenden Jahr mit vielen tollen Begegnungen auf die Zukunft und werden weiterhin diese Themen mit neuen Aktionen und Veranstaltungen voranbringen.

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